Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung

04.03.24 Alle Stilmittel Lesedauer: 8min

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Ein Vergleich ist ein Stilmittel, bei dem mindestens zwei unterschiedliche Dinge, Personen oder Situationen direkt gegenübergestellt werden, um eine Ähnlichkeit zu betonen. Im wissenschaftlichen Schreiben geschieht dies typischerweise mithilfe von Wörtern wie „wie“ oder „als“. Er dient dazu, ein lebhafteres Bild zu schaffen, die Verständlichkeit zu erhöhen oder die Wirkung einer Aussage zu verstärken.

Vergleich «einfach erklärt»

Ein Vergleich ist ein literarisches Stilmittel, mit dem ein Autor oder Redner durch eine Gegenüberstellung mehrerer Eigenschaften komplexe Ideen veranschaulichen, Emotionen verstärken oder kreative und bildliche Ausdrücke in der Sprache erzeugen kann.

Definition: Vergleich

Ein Vergleich als sprachliches Mittel dient dazu, eine Beziehung zwischen unterschiedlichen Elementen herzustellen, indem eine Ähnlichkeit oder Gemeinsamkeit zwischen ihnen aufgezeigt wird. Die Struktur ist in vielen Fällen durch die Verwendung von Konnektoren – häufig „wie“ oder „als“ – gekennzeichnet, die die zwei vergleichenden Elemente als Bindeglied miteinander verknüpft.

Der Zweck ist es, beim Leser oder Zuhörer einen bildlichen Vergleich darzustellen, um so abstrakte Konzepte greifbarer zu machen und eine klare Vorstellung von den beschriebenen Ideen oder Gefühlen zu vermitteln.

Aufgrund der unkomplizierten und wirkungsvollen Verwendung tritt das Stilmittel sowohl in der geschriebenen Sprache, als sprachliches Mittel, als auch in der gesprochenen Sprache, als rhetorisches Mittel, auf.

Beispiel

  • Er ist stark wie ein Löwe.

In diesem einfachen Vergleich wird die Stärke der Person direkt mit der Stärke eines Löwen verglichen, wobei „wie“ die Gemeinsamkeit zwischen beiden hervorhebt.

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Verwendung

Ein Vergleich ist ein relativ einfach zu verwendendes Stilmittel, da du hierbei keine Besonderheiten beim Satzbau oder anderen grammatikalischen Themen beachten musst. Um das Stilmittel richtig in deinen Text einzubinden, musst du lediglich beachten, dass alle Elemente enthalten sind und somit der Aufbau den grundlegenden Regeln entspricht.

Vergleich-Verwendung

Unterschiede und Ähnlichkeiten

In den meisten Fällen wird ein Vergleich mit dem Konnektor «wie» verwendet, wobei hierbei auf eine Ähnlichkeit zwischen den Vergleichselementen abgezielt wird.

Beispiele

  • Ihr Lächeln ist so schön wie der Sonnenaufgang.
  • Er ist beweglich wie eine Katze als Torwart.

Allerdings können Vergleiche auch mit dem Konnektor «als» gebildet werden, wobei hierbei auf Unterschiede abgezielt wird. Hierbei musst du die zu vergleichenden Adjektive steigern, um den Unterschied zwischen den Vergleichselementen darzustellen.

Beispiele

  • Ihr Lächeln ist schöner als der Sonnenaufgang.
  • Er ist beweglicher als eine Katze als Torwart.

Wichtig ist, dass du die beiden Formen nicht miteinander vermischst, sondern nur eine der beiden Möglichkeiten einheitlich verwendest:

  • Ähnlichkeit: Adjektiv + wie
  • Unterschied: Gesteigertes Adjektiv + als

Vermischst du die beiden Formen und verwendest ein gesteigertes Adjektiv im Komparativ mit dem Konnektor «wie», entsteht ein Grammatik- und Logikfehler.

Beispiel

  • Falsch: Er ist schneller wie der Wind.
  • Richtig: Er ist schneller als der Wind.

Arten

Beim Einsatz eines Vergleichs kann man zwischen homogen und heterogen unterscheiden. Diese Unterscheidung basiert darauf, wie ähnlich oder unähnlich die Elemente sind, die miteinander verglichen werden.

Homogen

In einem homogenen Vergleich werden Objekte oder Konzepte miteinander verglichen, die bereits eine grundlegende Ähnlichkeit oder Verwandtschaft zueinander aufweisen.

Die Vergleichselemente gehören derselben Kategorie oder demselben Themenbereich an. Man könnte also zwei Sportler oder zwei historische Ereignisse miteinander vergleichen.

Beispiele

  • Die Mandarine ist so groß wie eine Orange.

Wie man in diesem Beispiel sehen kann, neigen homogene Vergleiche dazu, klarer und direkter in ihrer Aussage zu sein, da sie auf offensichtlichen Gemeinsamkeiten beruhen und so eine aussagekräftige und faire Analyse ermöglichen.

Heterogen

Ein heterogener Vergleich stellt eine Verbindung zwischen Objekten oder Konzepten her, die auf den ersten Blick unähnlich oder sogar vollkommen unterschiedlich sind.

Die Vergleichselemente gehören unterschiedlichen Kategorien oder Bereichen an. Diese Herangehensweise führt oft zu überraschenden, kreativen oder bildhaften Vergleichen.

Beispiele

  • Ihre Liebe blühte auf wie eine Rose im Frühling.

In diesem erweiterten Vergleich kann man sehen, dass heterogene Vergleiche innovativ, überraschend und tiefgründig sein können, da sie neue Perspektiven aufzeigen und unerwartete Verbindungen zwischen verschiedenen Elementen herstellen.

Wichtig

Die Unterscheidung zwischen homogen und heterogen ist besonders in der literarischen Analyse und in der Rhetorik bedeutend, da sie unterschiedliche Effekte und Bedeutungen hervorrufen.

In der Praxis hängt die Wahl zwischen einem homogen oder heterogen vom Zweck der Aussage, dem Kontext und der beabsichtigten Wirkung ab.

Tertium Comparationis

Das «Tertium Comparationis» (Vergleichspunkt) ist ein zentraler Begriff beim Vergleich als literarisches Stilmittel. Es bezeichnet das «Dritte des Vergleichs«, also die gemeinsame Eigenschaft, die zwischen den beiden verglichenen Objekten oder Konzepten besteht und die Basis des Vergleichs bildet.

Bei der Gegenüberstellung werden zwei unterschiedliche Dinge (bspw. ein Mensch und ein Tier) in Beziehung zueinander gesetzt. Das Tertium Comparationis ist der Punkt, an dem sich diese beiden unterschiedlichen Dinge überschneiden. Es ist der Grund, warum dieses Stilmittel überhaupt Sinn ergibt und verständlich ist.

Beispiele

  • Sein Herz ist kalt wie Eis.
  • Er ist stark wie ein Ochse.
  • Sie ist stur wie ein Esel.

Im ersten Beispiel sind die verglichenen Elemente «sein Herz» und «Eis». Das Tertium Comparationis ist die Eigenschaft «kalt«. Diese Eigenschaft ist sowohl bei «Eis» als auch metaphorisch bei «seinem Herzen» vorhanden und stellt somit die Verbindung zwischen den beiden her. Ebenso handelt es sich bei dem zweiten Beispiel bei der Eigenschaft «stark» und beim dritten Beispiel bei der Eigenschaft «stur» um das Tertium Comparationis.

Das Tertium Comparationis ist primär in der Rhetorik, Literaturkritik und in der Semiotik wichtig, um die Bedeutung und den Zweck eines Vergleichs zu verstehen. Es hilft dem Leser oder Zuhörer, die Parallele zwischen zwei ansonsten möglicherweise unähnlichen Dingen zu erkennen und zu verstehen, welche Botschaft oder welches Bild der Autor oder Sprecher vermitteln möchte.

Beispiele

Hier sind einige Beispiele in verschiedenen Themenfeldern.

Vergleiche werden in Alltagssituationen häufig verwendet, um Situationen oder Personen anschaulich zu beschreiben. Beispiele in Alltagssituationen lauten wie folgt:

Beispiele

  • Heute ist es so heiß wie in der Sahara.
  • Er ist so stur wie ein Esel.

In der Literatur werden Vergleiche eingesetzt, um Kreativität und Ästhetik auszudrücken und zu vermitteln. Zudem können durch bildhafte Vergleiche Emotionen beim Leser erzeugt werden.

Beispiele

  • Ihr Lächeln strahlte wie die Sonne, die nach einem langen Regen erscheint.
  • Ihre Augen glänzten wie die Sterne am nächtlichen Himmel.

Auch in der Wissenschaft und Bildung sind bildhafte Gegenüberstellungen zur Veranschaulichung komplexer Themen und Sachverhalte nützlich. So können diese Themen vereinfacht dargestellt werden.

Beispiele

  • Das Industriezeitalter veränderte die Gesellschaft wie die Erfindung des Rades.
  • Atome bewegen sich in einer Flüssigkeit ähnlich wie Bienen in einem Bienenstock.

Im Marketing werden Vergleiche benutzt, um Bilder im Kopf des Rezipienten zu erzeugen und damit Emotionen zu vermitteln.

Beispiele

  • Unsere Schokolade schmilzt im Mund wie Schnee in der Sonne.
  • Dieses Auto gleitet über die Straße wie ein Schiff über ruhiges Wasser.

Vergleiche zwischen und mit Sportlern sind in Unterhaltungen über Sport kaum wegzudenken, um einen Sportler bildlich zu beschreiben.

Beispiele

  • Der Sprinter schoss aus den Startblöcken wie ein Pfeil aus dem Bogen.
  • Sie bewegt sich auf dem Feld geschmeidig wie ein Panther, immer bereit zum Angriff.

Wirkung

Das Stilmittel erfüllt in der Sprache und Literatur mehrere wichtige Funktionen.

Veranschaulichung & Verständnis

Es werden abstrakte Konzepte oder weniger greifbare Eigenschaften konkretisiert. Indem etwas Unbekanntes mit etwas Bekanntem verglichen wird, wird es für den Leser oder Zuhörer leichter verständlich, anschaulicher und somit greifbarer.

Auch komplexe Sachverhalte können in Bildung und Wissenschaft vereinfacht kommuniziert werden, indem sie durch einen anschaulichen Vergleich vermittelt werden.

Beispiele

  • Seine Gedanken waren verstrickt wie ein unentwirrbares Seil.
  • Das Mikroskop ist wie eine Brille, die uns die Welt der Mikroorganismen zeigt.

Betonung & Rhetorische Nutzung

Das Stilmittel kann dazu dienen, eine Aussage zu verstärken oder eine bestimmte Eigenschaft zu betonen. Durch die Gegenüberstellung wird die Intensität oder Besonderheit eines Aspekts hervorgehoben.

In der Rhetorik werden gezielte Vergleiche eingesetzt, um Argumente zu untermauern und Überzeugungskraft zu verleihen. Sie können auch in kreativen Schreibprozessen genutzt werden, um originelle und einprägsame Formulierungen zu schaffen.

Beispiele

  • Sie schrie so laut, dass es hallte wie ein Donnerschlag in den Bergen.
  • Die Relevanz von Bildung für die Gesellschaft ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Erzeugung von Bildern & Ästhetische Funktion

Vergleiche tragen dazu bei, Texte lebendiger und bildhafter zu gestalten. Sie schaffen Bilder im Kopf des Lesers, was die Erinnerung und das emotionale Erleben des Textes verstärken kann.

In der Poesie und Literatur wird dieses Stilmittel oft aus ästhetischen Gründen verwendet. Es bereichert den sprachlichen Ausdruck und verleiht der Sprache eine gewisse Eleganz und Schönheit.

Beispiele

  • Die Dämmerung breitete sich aus wie ein sanfter Schleier über das Land.
  • Als es zur Konfrontation kam, war er standhaft wie eine Pusteblume im Wind.

Emotionale Wirkung

Ein Vergleich kann starke emotionale Reaktionen hervorrufen. Indem er Gefühle oder Stimmungen mit vertrauten Bildern verbindet, kann er tiefe emotionale Resonanz erzeugen.

Beispiele

  • Die Nachricht traf sie wie ein Schlag ins Gesicht.
  • Die Nachricht von seiner Kündigung war wie ein Messerstich in den Rücken.

Abgrenzung zu anderen Stilmitteln

Der Vergleich ähnelt diversen anderen Stilmitteln, darunter vordergründig der Metapher und dem Gleichnis. Jedoch existieren gewisse Unterschiede, die du kennen solltest, wenn du dieses Stilmittel verwenden möchtest.

Metapher

Obwohl Metapher und Vergleich Ähnlichkeiten zwischen unterschiedlichen Dingen aufweisen und diese in einen Kontext setzen, unterscheiden sie sich jedoch in der Art und Weise, wie sie dies tun. Die folgende Tabelle veranschaulicht die Unterschiede.

Stilmittel Beispiel Verwendung
Vergleich Er ist stark wie ein Löwe.
  • Erstellt eine direkte Verbindung zwischen zwei Dingen
  • Explizite und klare Botschaft
  • Meist mit Signalwörtern "wie" oder "als"
Metapher Er ist ein Löwe.
  • Regt dazu an, eine tiefere Bedeutung selbst zu erkunden
  • Implizite und indirekte Botschaft
  • Oft verkürzter Vergleich

Gleichnis

Der Unterschied zwischen einem Vergleich und einem Gleichnis in der Literatur liegt in ihrer Struktur und Komplexität, wie die folgende Tabelle verdeutlicht.

Stilmittel Beispiel Verwendung
Vergleich Er ist schnell wie der Wind.
  • Generiert einen direkten Hinweis auf die Ähnlichkeit
  • Erweiterter Vergleich durch Nebensatz möglich
  • Meist mit Konnektoren "wie" oder "als"
Gleichnis Seine Bewegungen waren fließend und ungreifbar. So wie der Wind hinterließ er einen Eindruck von Leichtigkeit und Geschwindigkeit.
  • Ausführliche Form des Vergleichs
  • Zusammenhang durch kurze Erzählung/längeres Beispiel
  • Häufig in religiösen und spirituellen Texten

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Häufig gestellte Fragen

Das Stilmittel stellt eine Gegenüberstellung zweier Personen, Objekte oder Sachverhalte dar, die anhand einer Eigenschaft oder Charakteristik verglichen werden.

Beispiele für einen Vergleich sind:

  • Er ist stark wie ein Löwe.
  • Er ist größer als ein Elefant.

Der Vergleich dient zur Veranschaulichung oder näheren Beschreibungen zweier Objekte oder Eigenschaften durch deren Gemeinsamkeit.

Von

Melissa Gertschnig

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Über den Autor

Melissa Gertschnig arbeitet als Junior Content Managerin hauptsächlich im Bereich Englisch bei BachelorPrint. Eine Liebe für Sprachen und andere Kulturen leitete sie zu einer Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin. Aktuell schreibt sie lehrreiche Beiträge für Studierende weltweit.

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Citation

Literaturverzeichnis

Gertschnig, M. (2024, März 04). Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung. BachelorPrint. https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/vergleich/ (abgerufen 27.12.2024)

Verweis im Text

Klammern
(Gertschnig , 2024)
Im Text
Gertschnig (2024)

Literaturverzeichnis

Gertschnig, Melissa. 2024. "Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung." BachelorPrint, abgerufen März 04, 2024. https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/vergleich/.

Verweis im Text

Klammern
(Gertschnig 2024)

Literaturverzeichnis

Melissa Gertschnig, "Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung," BachelorPrint, März 04, 2024, https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/vergleich/ (abgerufen December 27, 2024).

Fussnoten

Kurzbeleg
Gertschnig, "Gekürzter Titel."

Literaturverzeichnis

Gertschnig, Melissa: Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung, in: BachelorPrint, 04.03.2024, [online] https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/vergleich/ (abgerufen 27.12.2024).

Fussnoten

Vollbeleg
Gertschnig, Melissa: Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung, in: BachelorPrint, 04.03.2024, [online] https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/vergleich/ (abgerufen 27.12.2024).
Direktes Zitat
Gertschnig, 2024.
Indirektes Zitat
Gertschnig, 2024.

Literaturverzeichnis

Gertschnig, Melissa (2024): Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung, in: BachelorPrint, [online] https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/vergleich/ (abgerufen 27.12.2024).

Verweis im Text

Direktes Zitat
(Gertschnig, 2024)
Indirektes Zitat
(Gertschnig, 2024)
Im Text
Gertschnig (2024)

Literaturverzeichnis

Gertschnig, Melissa. "Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung." BachelorPrint, 04.03.2024, https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/vergleich/ (abgerufen 27.12.2024).

Verweis im Text

Klammern
(Gertschnig)
Im Text
Gertschnig

Literaturverzeichnis

Nummer. Gertschnig M. Vergleich – Definition, Beispiele & Wirkung [Internet]. BachelorPrint. 2024 [zitiert 27.12.2024]. Verfügbar unter: https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/stilmittel/vergleich/


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