Abkürzungen sind insbesondere in wissenschaftlichen Abschlussarbeiten und Publikationen Usus – und das vor allem beim richtigen Zitieren. Dabei solltest du die Quelle so genau wie möglich beschreiben, wie zum Beispiel mit der Seitenangabe und der Abkürzung f. In einigen Fällen empfiehlt sich jedoch die Abkürzung ff. Was die beiden bedeuten, wie sie sich unterscheiden und wann du welche einsetzt, das erfährst du hier.
Definition: Abkürzung ff. und f.
Wissenschaftliche Arbeiten unterliegen nicht umsonst strengen Regeln zum korrekten Textverweis: Sämtliche verwendeten Quellen müssen nachvollzogen werden können – und die Seitenzahl ist hier ein wichtiges Detail. Bezieht sich die Arbeit auf eine bestimmte Seite eines Werkes, ist es relativ leicht, denn die korrekte Seitenzahl reicht neben Autor und Veröffentlichungsjahr schon aus. Dehnt sich der Text, auf den du dich in deiner Arbeit beziehst, über zwei Seiten aus, kannst du die Abkürzung f. verwenden. Sobald du jedoch Bezug auf eine längere Textpassage nimmst, die drei oder mehr Seiten umfasst, kommt die Abkürzung ff. ins Spiel – und zwar in
- Haus- oder Seminararbeiten,
- Bachelor- oder Masterarbeiten,
- Dissertationen und
- wissenschaftlichen Publikationen.
Insbesondere die Abkürzung ff. ist jedoch umstritten, da sie den relevanten Seitenbereich nicht exakt eingrenzt – hier solltest du besser konkret arbeiten.
ff. – Abkürzung bedeutet nicht «fortfolgend»
Die Umgangssprache führt immer wieder zu seltsamen Blüten, wie du am Beispiel ff. sehr gut sehen kannst: Das Wort «fortfolgend», das regelmäßig als Ursprung für die Abkürzung ff. angenommen wird, existiert gar nicht – es ist also frei erfunden. Vielmehr ist es korrekt, dass ff. die Pluralform von f. ist. Wie in anderen Bereichen auch wird die doppelte Angabe der Einzahl eines Zeichens oder Elementes zum Ausweis der Mehrzahl genutzt.
Unterschied zwischen Abkürzung f. und ff.
Wie du korrekt auf einen Quelltext verweist, verdeutlichen am besten einige Beispiele zu verschiedenen Seitenangaben:
Schreibweise Abkürzung f. und ff.
Du hast sicher schon verschiedene Varianten gesehen, wie diese Abkürzungen in der Praxis verwendet werden, wie beispielsweise:
Korrekt sind jedoch: S. 3 ff. bzw. S. 3 f. – nicht mehr und nicht weniger. Wichtig ist das Leerzeichen, das du immer zwischen Seitenzahl und der jeweiligen Abkürzung einfügen solltest.
Im Übrigen wird diese Schreibweise auch genutzt, wenn du auf bestimmte Jahreszahlen oder Paragrafen verweisen möchtest. Du schreibst dann zum Beispiel:
Hilfreiches Tool: geschütztes Leerzeichen
Das sogenannte geschützte Leerzeichen erleichtert dir die Handhabung dieser Zitierregel: Damit verhinderst du den automatischen Zeilenumbruch an der jeweiligen Stelle – das Leerzeichen ist also im wahrsten Sinne des Wortes geschützt. Eigentlich ist dieses Tool dazu gedacht, die gute Lesbarkeit eines Textes und damit den ungestörten Lesefluss zu gewährleisten. Du kannst diese Möglichkeit jedoch sehr gut für deine wissenschaftliche Arbeit nutzen, um korrekt mit der Abkürzung f. und der Abkürzung ff. umzugehen. Hier die Anleitungen:
Ein geschütztes Leerzeichen in Microsoft Word setzen
Das Setzen eines geschützten Leerzeichens für deine Zitate ist auch dann sinnvoll, wenn du den Text im Blocksatz verfassen solltest. Dir stehen zwei Wege offen:
- Du positionierst den Cursor an der jeweiligen Stelle in deinem Text und drückst gleichzeitig Strg, Shift und die Leertaste.
- Du drückst die Alt-Taste und gibst die Zahlenfolge 0160 über den Ziffernblock ein.
Zur Kontrolle klickst du im oberen Menü das Zeichen ¶ an – alle geschützten Leerzeichen werden dir daraufhin als kleiner Kreis angezeigt.
Ein geschütztes Leerzeichen in macOS Pages setzen
Die Handhabung bei Mac-Rechnern ist sehr ähnlich:
- Du positionierst den Cursor an der relevanten Stelle und drückst gleichzeitig Alt und Leertaste.
In beiden Fällen kannst du sichergehen, dass an der markierten Stelle kein Zeilenumbruch vorgenommen wird – und du dir beim Korrekturlesen eine Menge Arbeit sparen kannst.
Mehrere Seiten mit der Abkürzung ff. zitieren
Mit Sicherheit erhältst du im Zusammenhang mit deiner zu erstellenden Arbeit auch einen Hinweis darauf, welche Zitierregeln für dich verbindlich sind – und es gibt durchaus einige Unterschiede zu beachten. Einige Hochschulen erlauben die Abkürzung ff., andere nicht. Auch diese unterschiedlichen Regelungen werden am besten anhand von Beispielen deutlich:
Anmerkung zu den Satzzeichen:
Verwendest du die Abkürzung f. oder die Abkürzung ff. am Satzende, dann kannst du auf das Satzzeichen verzichten – zwei Punkte würden verwirren.
Während die Abkürzung f. durchaus machbar ist, da sich die Angabe auf genau zwei Seiten bezieht, wird die Abkürzung ff. durchaus kritisiert. Empfehlenswert ist also generell die genaue Seitenangabe:
Häufig gestellte Fragen
Die Abkürzung ff. steht für folgende oder auch fortfolgende Seiten – jedoch ist letztere Erklärung der Umgangssprache entliehen und nicht korrekt. De facto ist ff. die Mehrzahl der Abkürzung f. und beschreibt ein Zitat, das sich über mehrere Seiten eines zitierten Werkes erstreckt.
Die Abkürzung wurde dem Lateinischen entnommen: Folio bedeutet nämlich sinngemäß auf der nächsten Seite oder folgend – die Quelle für ein Zitat befindet sich also nicht nur auf der angegebenen, sondern reicht bis zur direkt folgenden Seite.
Ausschlaggebend ist immer die im konkreten Fall vorgeschriebene Zitierregel – und da unterscheiden sich die Hochschulen durchaus. Fakt ist jedoch, dass die Abkürzung ff. vor allem bei wissenschaftlichen Arbeiten problematisch werden kann – sinnvoller ist es, die konkreten Seiten klar zu benennen.
Diese Abkürzung zeigt nur auf, dass du dich in deiner Arbeit auf mindestens drei Seiten der Quelle beziehst – eine Obergrenze gibst du jedoch nicht an.
Davon solltest du unbedingt Abstand nehmen: Entscheidest du dich für die exakte Zitierweise, solltest du diesen Ansatz auch konsequent durchziehen – und nicht vereinzelt die Abkürzung ff. nutzen.