OPAC: Definition
Das Internet hilft die Literaturrecherche in der digitalen Bibliothek der Universität für die Bachelorarbeit und Masterarbeit mit OPAC effizienter zu gestalten.
Zwar gibt es in manchen Bibliotheken noch Karteikästen, die ältere Literatur verzeichnen, aber auch diese werden digitalisiert und in den OPAC eingeführt. Krämer bemerkt dazu: „Seit April 2002 gibt es in meiner Universitätsbibliothek keine Zettelkataloge mehr; seitdem begebe ich mich, auf der Suche nach Literatur zu einem Thema, nicht mehr zu den bekannten Karteikartenschränken mit dem muffeligen Wissenschaftsgeruch, sondern werfe einfach meinen Rechner an“ (2009: 33).
Strenggenommen ist die Literaturrecherche mit OPAC eine Internetrecherche, allerdings wird hier nicht das World Wide Web durchsucht, sondern die digitale Bibliothek.
Häufig gestellte Fragen
Online Public Access Catalogue
Mit dem OPAC hast du Zugriff auf den kompletten Bestand deiner Uni-Bibliothek und kannst so deine Literaturrecherche beschleunigen.
Auf den OPAC hat jeder Zugriff, egal ob er eingeschriebener Student an der dazugehörigen Hochschule bist ist oder nicht.
Im OPAC kannst mithilfe verschiedener Parameter nach deinem Themengebiet suchen. Ähnlich wie bei der Suche über eine Onlinesuchmaschine kannst du auch Operatoren wie ODER, UND oder NICHT verwenden, um dein Suchergebnis zu verbessern.
OPAC Datenbanken
Hier findest du eine Liste der verschiedenen OPAC-Systeme von Universitäten mit direktem Link zum OPAC deiner Universität.
Tipp: Gebe deine fertige Abschlussarbeit zum Drucken und Binden in nur wenigen Klicks
Literatursuche im OPAC
Je besser man sich mit dem OPAC vertraut macht, desto systematischer läuft die Literatursuche für die Bachelorarbeit und Masterarbeit ab. Die Literatursuche mit OPAC an sich ist relativ einfach, da es schon ausreicht Fragmente eines Titels in die Suchmaske einzutragen, um Treffer zu bekommen (vgl. Andermann, Drees & Grätz 2006: 45), ähnlich wie bei der Suchmaschine Google.
Hier findet ihr eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Literaturrecherche mit OPAC, mit Beispielen illustriert, damit die Arbeit mit dem OPAC in Fleisch und Blut übergeht (hier exemplarisch erklärt anhand des OPACs der Universität Erfurt:
1. Auf der Homepage der Universitätsbibliothek den OPAC aufrufen. Die Benutzeroberflächen des OPAC unterscheiden sich in den Bibliotheken, es kann sein, dass er als Katalog, WWW-Katalog oder Online Katalog bezeichnet wird (vgl. Franck & Stary 2006: 41).
2. In das Suchfeld (Schnellsuche/Einfache Suche) des OPAC einen themenrelevanten Suchbegriff eingeben; dann bekommt man im OPAC die Treffer angezeigt, die diesen enthalten (vgl. Samac, Prenner & Schwetz 2009: 36)
a) Autor, Titelstichwort oder Stichwort, „Kaufmann Venedig“ für „Der Kaufmann von Venedig“; insbesondere, wenn man nach einem konkreten Buch sucht (vgl. Franck & Stary 2006: 41)
b) Bibliotheksbestand mit Hilfe von OPAC nach Büchern zu einem bestimmten Forschungsthema durchsuchen (vgl. Andermann, Drees & Grätz 2006: 45) z.B. Frühe Mehrsprachigkeit, Energiewirtschaft, Politische Bildung etc.
3. Die einzelnen Ergebnisse des OPAC können durch Anklicken angesehen werden, hier finden sich alle nötigen Informationen bezüglich Verfügbarkeit, ob das Werk entleihbar ist oder im Magazin bestellt werden muss etc. Außerdem sieht man hier auch die Liste der relevanten Schlagwörter.
Da viele Bibliotheken thematisch geordnet sind, kann man sich nach der Suche im OPAC einfach einige Signaturen notieren, um dann ans Regal zu gehen und vor Ort mit der Literaturrecherche weiterzumachen (vgl. Kruse 2010: 82).
4. Die Signatur im OPAC ist das „Navigationssystem“, welches anzeigt in welchen Bereich der Bibliothek und zu welchem Regal man gehen muss um mit dem gewünschten Buch arbeiten oder es ausleihen zu können. Hier wird die Regensburger Verbundklassifikation verwenden, die thematisch sortiert ist:
Schaut euch die Benutzeroberfläche des OPACs eurer Bibliothek genau an um herauszufinden, welches Signatursystem verwendet wird. Im Prinzip ist der OPAC verschiedener Bibliotheken ähnlich aufgebaut, aber sie unterscheiden sich im Detail. Oft kann schon die Hilfsfunktion des OPAC weiterhelfen, ohne dass man beim Bibliothekspersonal nachfragen muss.
5. Falls die Suche nach Begriffen im OPAC zu viele Treffer generiert und das Durcharbeiten unübersichtlich wird, können Schlagworte zur Eingrenzung der Trefferzahl beim OPAC genutzt werden (vgl. Samarc, Prenner & Schwetz 2009: 39).
z.B. Der Begriff „Wissenschaft“ bringt im Katalog der UB Wien 48.291 Treffer, wohingegen das Schlagwort „wissenschaft präsentation“17 Treffer liefert – eine deutlich überschaubarere Auswahl (vgl. Samac, Prenner & Schwetz 2009: 37-39).
6. Hat man schon einen genauen Anhaltspunkt für die Literaturrecherche der Bachelorarbeit und Masterarbeit, dann ist die „Erweiterte Suche“ im OPAC ideal, denn hier legt man das Suchfeld selbst fest und kann differenzierter suchen (vgl. Klein 2017: 147).
In der erweiterten Literatursuche des OPAC kann man durch die folgenden logischen Operatoren die Suchbegriffe verknüpfe, um so die Literatursuche mit OPAC systematischer zu gestalten:
Die erweiterte Literatursuche im OPAC: Tipps und Tricks | ||
Logische Operatoren für OPAC (vgl. Boeglin 2007: 94) |
Erklärung (vgl. Boeglin 2007: 94) |
Beispiele (vgl. Klein 2017: 147-149) |
UND (AND) | Alle gesuchten Begriffe sollen im Text sein | Sport UND Gesundheit: Treffer ist die Schnittmenge, beide Begriffe kommen vor |
ODER (OR) | Der eine ODER der andere Begriff soll im Text sein | Sport OR Gesundheit: Alle Treffer, die Sport, Gesundheit oder beides enthalten |
NICHT (NOT oder AND NOT) | Ein bestimmter Begriff darf nicht im Text vorkommen | Sport NOT Gesundheit: Alle Treffer die Sport aber nicht Gesundheit enthalten |
Trunkierungen (? Oder *) | Begriff wird verkürzt variiert um mehrere Treffer zu haben mit gleicher Vorsilbe; oder: nach verschiedenen Schreibweisen des Fachbegriffs suchen |
Rechtsseitig: Bundes*= Treffer zu Bundesministerium, Bundesregierung, Bundestag etc. Linksseitig: *organisation = Aufbauorganisation, Ablauforganisation etc. Mittel: Pr*politik = Treffer zu Produktpolitk, Preispolitik |
„Phrase“ | Exakte Wortfolge gesucht, in Anführungszeichen setzen dann werden Begriffe genau in der eingegebenen Reihenfolge gesucht | nützlich wenn man sonst zu viele Treffer hat, z.B. „Weißes Haus“, „Game of Thrones“ (sinnvoll bei Serientiteln, Filmen) |
Schon gesehen? Google Scholar
Die Trunkierungen, die für den OPAC verwendet werden, unterscheiden sich von Bibliothek zu Bibliothek, also ist es gut, sich erstmal über die Hilfeseiten der Bibliothek zu informieren was im jeweiligen OPAC gebräuchlich ist.
Nicht jede Bibliothek unterstützt die linksseitige Trunkierung! Außerdem kann die Mitteltrunkierung verwendet werden, wenn die Schreibweise unklar ist, z.B. Ma*er findet sowohl Mayer als auch Maier (vgl. Klein 2017: 148).
Fündig werden mit OPAC
Nicht jedes Mal führt die Literaturrecherche mit dem OPAC gleich zum Erfolg, sondern es kann durchaus sein, dass man sich zunächst noch mehr einlesen muss, um den Suchbegriff präziser herauszuarbeiten. Es kann sich auch herausstellen, dass man noch mehr Synonyme zum Themenkomplex für OPAC suchen muss, um die Literaturrecherche in alle Richtungen fortzusetzen.
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Übersicht: Mögliche Hürden bei der Literaturrecherche mit OPAC und wie man sie überwindet (vgl. Boeglin 2007: 86-87)
Problem bei der Suche mit OPAC | Lösungsvorschläge |
Du findest im OPAC nicht genügend Titel zu einem Schlagwort? | - prägnantere Begriffe benutzen - weitere Suchschlüssel zu Eingrenzung - logische Operatoren zur Eingrenzung (UND, NICHT) - Suchbegriff eingrenzen, z.B. durch Erscheinungsdatum/Erscheinungsort |
Du findest nichts oder fast nichts unter den Schlagworten? | - Synonyme finden - nach spezielleren oder allgemeineren Begriffen suchen - logischen Operator ODER verwenden - Trunkierungen benutzen (z.B. Geo* = Geographie, Geophysik) |
Du findest einfach nichts zu einem Thema? | - es kann sein, dass noch nichts über das Thema geschrieben wurde - in Fachzeitschriften oder im Internet nach Artikeln suchen - einen anderen Aspekt des Themas herausgreifen z.B. anhand eines interessanten Buches: dessen Schlagworte aufgreifen und neu suchen |
Es kann auch sein, dass man einfach keine Werke oder nicht sehr viele Werke zu einem Thema in dem OPAC der heimischen Universitätsbibliothek findet, was nicht heißt, dass andere Bibliotheken nichts dazu haben.
Um das herauszufinden beziehungsweise wenn man ein ganz bestimmtes Werk benötigt, kann man dies im KVK (Karlsruher virtueller Katalog) suchen, das ist ein Bibliotheksverbund, der alle deutschen und (ausgewählten) internationalen Bibliotheken verbindet (vgl. Franck & Stary 2006: 52-53; Karmasin & Ribing 2014: 100).
Man sucht in allen Bibliotheken gleichzeitig, bzw. der KVK verbindet all diese und leitet dann automatisch per Link zur entsprechenden Bibliothek weiter, in der es gefunden wurde.
Fazit zu OPAC
- Der OPAC (Online Public Access Catalogue) ist ein sehr praktisches Instrument zur Literaturrecherche in deiner Universitätsbibliothek
- Den OPAC kannst du über die Homepage deiner Universitätsbibliothek aufrufen
- Du kannst nach Autoren, Titel und Schlagworten im OPAC suchen
- Mit Operatoren wie UND, ODER oder NICHT kannst du deine Suche verfeinern
- Durch den KVK (Karlsruher Virtueller Katalog) hast du die Möglichkeit in anderen (internationalen) Bibliotheken zu suchen
Quellennachweise
Andermann, Ulrich, Martin Drees & Frank Götz. 2006. Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten? 3. Aufl. Mannheim: Dudenverlag.
Boeglin, Martha. 2007. Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt – Gelassen und effektiv studieren. München: Wilhelm Fink.
Franck, Norbert & Joachim Stary. 2009. Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. 15. Aufl. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
Karmasin, Matthias & Rainer Ribing. 2014. Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. 8.Aufl. Wien: Facultas.
Klein, Andrea. 2017. Wissenschaftliche Arbeiten schreiben – Praktischer Leitfaden mit über 100 Software-Tipps. Frechen: mitp.
Krämer, Walter. 2009. Wie schreibe ich eine Seminar – oder Examensarbeit? 3. Aufl. Frankfurt: Campus.
Kruse, Otto. 2010. Lesen und Schreiben – Der richtige Umgang mit Texten im Studium. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft.
Samac, Klaus, Monika Prenner & Herbert Schwetz. 2009. Die Bachelorarbeit an Universität und Fachhochschule. Wien: Facultas.
Universitätsbibliothek Uni Erfurt, https://www.uni-erfurt.de/bibliothek/ub/recherche/, in Universitätsbibliothek Uni Erfurt. Abruf am 25.01.2018.