
Farbsysteme spielen eine zentrale Rolle bei der professionellen Farbgestaltung. Sie dienen dazu, Farben systematisch zu definieren, zu ordnen und für verschiedene Anwendungsbereiche nutzbar zu machen. Insbesondere im Bereich der Drucktechnik ermöglichen Farbsysteme eine konsistente und präzise Farbkommunikation. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Farbsysteme und ihre Bedeutung erklärt.
Definition: Farbsysteme
Farbsysteme, auch Farbmodelle oder Farbordnungen genannt, sind Modelle, die Farben systematisch ordnen, benennen und für verschiedene Anwendungsbereiche nutzbar machen. Sie ermöglichen eine objektive und einheitliche Farbkommunikation, unabhängig davon, wie Farben individuell wahrgenommen werden. Schon seit Jahrhunderten befassen sich Künstler, Physiker und Philosophen mit der Frage, wie Farben sinnvoll strukturiert werden können, um ihre Wirkung gezielt einzusetzen.
Ziel & Funktion
Ziel von Farbsystemen ist es, die Vielfalt der Farben übersichtlich zu strukturieren und damit eine Grundlage für eine präzise Farbgestaltung zu schaffen. Dabei werden bestimmte Farbgruppen, wie bunte Farben sowie unbunte Farben wie Schwarz, Weiß und Grautöne systematisch geordnet und in einem nachvollziehbaren Zusammenhang dargestellt.
Prinzipien der Farbdarstellung
Die Vielfalt an Farbsystemen lässt sich dadurch erklären, dass Farben je nach Medium auf unterschiedliche Weise erzeugt und dargestellt werden. In digitalen Medien basiert die Farbdarstellung auf der Mischung von additiven Farben. Hier werden Farbreize bzw. Lichtfarben miteinander kombiniert, je mehr Farbreize überlagert werden, desto heller erscheint die resultierende Farbe.
Im Gegensatz dazu wird beim Druck mit der Mischung von subtraktiven Farben gearbeitet. Dabei entstehen Farben durch das Übereinanderdrucken von Druckfarben, wobei bestimmte Lichtanteile absorbiert werden. Die sichtbare Farbe ergibt sich somit aus den reflektierten Lichtanteilen.
Ordnung & Struktur
Farbsysteme bringen Ordnung in die Vielzahl der Farben, indem sie Farben in bestimmten Systematiken anordnen. Diese Anordnungen können auf unterschiedliche Weise erfolgen:
- eindimensional in einer Reihe,
- zweidimensional in Form eines Farbkreises oder
- dreidimensional als räumlicher Farbkörper, wie etwa der RGB-Farbkörper für die additive Farbmischung.
Durch diese Anordnungen werden Farbzusammenhänge, Kontraste und Harmonien sichtbar gemacht und nachvollziehbar strukturiert.
Technische Umsetzung
Der Begriff „System“ bezieht sich hierbei auf die Menge der jeweils betrachteten Farben. Um Farben eindeutig zu beschreiben, werden ihnen innerhalb eines Farbsystems numerische oder alphanumerische Werte zugeordnet. Diese Werte werden in einem Farbraum erfasst. Farbräume basieren in der Regel auf drei Parametern, die sich zur eindeutigen Farbbestimmung eignen. Je nach System und Verwendungszweck können weitere Werte notwendig sein, um eine präzise Farbwiedergabe zu gewährleisten.
Bedeutung für die Anwendung
Da jedes Farbsystem auf einem eigenen technischen Prinzip beruht, ist es wichtig, bereits bei der Gestaltung zu berücksichtigen, für welches Medium eine Farbe bestimmt ist. Eine spätere Umwandlung von einem System in ein anderes ist zwar möglich, kann jedoch zu Farbabweichungen führen. Farbsysteme unterstützen somit nicht nur die Gestaltung, sondern sorgen auch dafür, dass Farben im gewünschten Medium, ob digital oder gedruckt, zuverlässig und konsistent wiedergegeben werden.
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Überblick über wichtige Farbsysteme
Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die wichtigsten Farbsysteme.
Farbsystem
Mischprinzip
Farbbasis
Verwendung
RGB
Additive Farbmischung
Rot, Grün, Blau
Digitale Medien, Bildschirme, Web
CMYK
Subtraktive Farbmischung
Druckprodukte (Flyer, Plakate, Verpackungen)
Pantone Farben
Subtraktive Farbmischung
Vordefinierte Sonderfarben
Offsetdruck, Verpackungsdesign, Branding
RAL Farben
Subtraktive Farbmischung
Vordefinierte Farbtöne
Architektur, Industrie, Produktgestaltung
HKS Farben
Subtraktive Farbmischung
Vordefinierte Sonderfarben
Offsetdruck, Corporate Design
CIE
Wahrnehmungs-basiert
Farbvergleich, Farbmanagement
sRGB
Additive Farbmischung
Rot, Grün, Blau (spezifiziert)
Standardfarbraum für Web und
digitale Geräte
Hexadezimale Farben
Additive Farbmischung
Rot, Grün, Blau (RGB-basiert)
Web- und Screendesign
Hinweis: Bei einigen der aufgeführten Systeme handelt es sich nicht um wissenschaftliche Farbmodelle, sondern um standardisierte Farbsysteme mit festgelegten Farbtönen.
So sind Pantone, RAL und HKS definierte Farbsysteme im subtraktiven Bereich, die vor allem für den Druck genutzt werden. Die Begriffe CIE und sRGB hingegen bezeichnen Farbräume bzw. Farbmodelle, die der technischen Farbdarstellung und -messung dienen.
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Häufig gestellte Fragen
Es gibt verschiedene Farbsysteme, die je nach Anwendungsbereich eingesetzt werden. Zu den wichtigsten zählen:
- RGB (additive Farbmischung, digitale Medien)
- CMYK (subtraktive Farbmischung, Druck)
- Pantone, RAL, HKS (standardisierte Sonderfarbsysteme für den Druck)
- CIE (wahrnehmungsbasiertes Farbsystem zur Farbvergleichbarkeit)
- sRGB (standardisierter Farbraum für digitale Anwendungen)
- Hexadezimale Farben (digitale Farbcodierung auf Basis von RGB)
Farbsysteme sind Modelle zur systematischen Ordnung, Benennung und Darstellung von Farben, die eine einheitliche und objektive Farbkommunikation ermöglichen. Sie helfen dabei, Farben messbar zu machen und ermöglichen deren präzise Wiedergabe in verschiedenen Medien wie Digital- oder Druckerzeugnissen.
Farbsysteme sind strukturiert, indem sie Farben systematisch anordnen. Entweder eindimensional in einer Reihe, zweidimensional im Farbkreis oder dreidimensional im Farbraum. Dabei werden die Farben anhand messbarer Werte wie Farbton, Helligkeit und Sättigung eingeordnet, um Farbzusammenhänge darzustellen und eine einheitliche Farbkommunikation zu ermöglichen.